Fasten – gesund oder gefährlich? Eine arbeitsmedizinische Perspektive

Intervallfasten, religiöses Fasten oder Heilfasten – Fasten ist populär wie nie. Am 14. Februar beginnt das christliche Osterfasten und am 10. März der muslimische Fastenmonat Ramadan. Neben einer Vielzahl von positiven Auswirkungen kann Fasten die Leistungsfähigkeit beeinflussen und das Risiko für Arbeitsunfälle erhöhen. Ein paar Tipps, damit das Fasten ein Erfolg für Gesundheit und Beruf wird.

Neben einer Gewichtsreduktion kann Fasten das Risiko für Diabetes, Herzinfarkte und Schlaganfälle senken und unser Immunsystem stärken. Insbesondere in den ersten Tagen kann es jedoch zu Kreislaufproblemen, Konzentrationsschwierigkeiten und verlangsamten Reaktionszeiten kommen. Wer gefährliche Maschinen oder Fahrzeuge bedient, könnte sich und andere gefährden. Eine Umstrukturierung der Tätigkeit oder der Arbeitszeit kann helfen, bedrohliche Situationen und Unfälle zu verhindern. Für Mitarbeiter, die – wie im Ramadan – tagsüber fasten, kann die Einteilung in eine Spät- statt Frühschicht in den ersten Tagen sinnvoll sein. Eine weitere Möglichkeit kann die Berücksichtigung der Fastenzeit in der eigenen Jahresurlaubsplanung sein. Um aber Neid und Missgunst unter den Beschäftigten zu verhindern, sollte eine einseitige Verteilung von Wunschschichten oder Urlaubstagen vermieden werden. Wichtig für die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit während des Fastens ist auch die Auswahl der verzehrten Lebensmittel. So sind zucker- und koffeinfreie Getränke sowie Lebensmittel, die einen möglichst geringen Blutzuckerspiegelanstieg bewirken, zu bevorzugen. Fettige und schwer verdauliche Lebensmittel sind hingegen weniger geeignet. Durch eine bewusste Lebensmittelauswahl und ein frühzeitiges Erkennen von Unkonzentriertheit oder Erschöpfung kann das Risiko für Arbeitsunfälle gesenkt werden. Menschen mit chronischen Erkrankungen sollten vor Fastenantritt in jedem Fall Rücksprache mit ihrem Arzt halten. Gerne beraten wir Sie in unserer betriebsärztlichen Sprechstunde zum Thema Fasten und wie man die positiven Effekte auch langfristig beibehält.

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