Informationen zu Schutzschuhen und zur Fuß-Gesundheit (Teil 1)
Sicherheitsschuhe sind ein wesentlicher Bestandteil der persönlichen Schutzausrüstung am Ar-beitsplatz (PSA). Und das aus gutem Grund: Untersuchungen der Deutschen Gesetzlichen Unfall-versicherung e.V. (DGUV) haben gezeigt, dass bei 17,5 Prozent aller Berufsunfälle im Handwerk und in der Industrie der Bereich Fuß und Knöchel betroffen ist.
Damit sind die Füße das am zweit-stärksten gefährdete Körperteil!
Eine Statistik, die die Bedeutung von Arbeitsschuhen und Sicherheitsschuhen deutlich macht.
Doch was gilt es zu beachten bei der Auswahl?
Welches ist der richtige Arbeitsschuh für welche Tätigkeit?
Was ist, wenn der Beschäftigte mit einem „normalen“ Standart-Schuh nicht ausreichend versorgt ist?
Wer kommt für die (erhöhten) Kosten bei „besonderen“ Schutzschuhen auf?
Wie kann zusätzlich die Gesundheit der Füße positiv beeinflusst werden?




1. Gesetzliche Vorschiften für Fußschutz
Es gibt keine pauschale gesetzliche Pflicht, die allen Beschäftigten vorschreibt, bei der Arbeit Si-cherheitsschuhe zu tragen.
Eine gründliche Gefährdungsbeurteilung ist notwendig, um die Notwendigkeit eine Fußschutzes zu analysieren und festzustellen. Bei einer Gefährdung von Fuß- oder Beinverletzungen am Ar-beitsplatz müssen geeignete Schutzschuhe Seitens des Arbeitgebers zur Verfügung gestellt wer-den, und die Beschäftigten sind verpflichtet, diese zu tragen.
Persönliche Schutzausrüstung (PSA), einschließlich Sicherheitsschuhe, muss dabei vom Arbeit-geber kostenlos bereitgestellt werden.
2. Fußschutz-Arten:
- Fußschutz gehört zur Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) und muss das CE-Zeichen tragen.
- Die europäische Normung unterscheidet drei Fußschutzarten: Berufs-, Schutz- und Sicherheitsschuhe.
- Damit ein Paar Schuhe als Sicherheitsschuhe bezeichnet werden darf, muss es bestimmte Grundanforderungen erfüllen. Sie müssen unter anderem Zehenkappen haben, die einer Belastung von 200 J standhält. Die CE-Anforderungen für Sicherheitsschuhe sind in der Norm EN ISO 20345 festgelegt.
- Die Anforderungen an Arbeitsschuhe (für Berufe ohne mechanische Risiken) unterliegen der DIN EN ISO 20347 und den Richtlinien des deutschen Arbeitsschutzgesetzes.
- Folgenden Kategorien bezeichnen Zusatzanforderungen für Sicherheitsschuhe
(in vereinfachter Übersicht):
SB: Grundanforderungen erfüllt
S1: wie SB, zusätzliche Anforderungen erfüllt (geschlossener Fersenbereich,
Energieaufnahmevermögen im Fersen-bereich, Antistatik, Kraftstoffbeständig-keit)
S2: wie S1, zusätzlich bedingt wasser-dicht
S3: wie S2, zusätzlich durchtrittsicher
S4: wie S2, als wasserdichter Stiefel
S5: wie S4, zusätzlich durchtrittsicher
- Darüber hinaus enthält die Norm eine Reihe zusätzlicher Anforderungen an die Schutzeigenschaften, anhand derer man nachvollziehen kann, welche freiwilligen Prüfungen auf der Grundlage der Schuhkennzeichnung durchgeführt wurden. Diese können z.B. antistatische Eigenschaften, Nagelschutz, Kälte- und Wärmeisolation oder die Energieabsorption der Lauffläche umfassen.
- Die DGUV hat auf der Basis jahrelanger Erfahrung aus dem Unfallgeschehen der gewerblichen Wirtschaft eine Beispielsammlung veröffentlicht, die Ihnen Hilfe und Orientierung bei der Auswahl des Fußschutzes geben kann – die gesetzlich geforderte Gefährdungsbeurteilung aber nicht ersetzt.

3. Auswahl(-Kriterien) des Fuß-Schutzes:
Vor der Arbeit:
- Ergibt die Gefährdungsbeurteilung, dass eine Gefahr für die Füße besteht, müssen Arbeitgeber entsprechenden Fußschutz zur Verfügung stellen, der dann von den Beschäftigten getragen werden muss.
- Das Gebotsschild „Fußschutz benutzen“ weist auf die Pflicht hin.
- Bei der Auswahl der Schuhe müssen der Arbeitsbereich, die Tätigkeit und auch die Ergonomie beachtet werden.
- Als geeignete Schuhform stehen Halbschuh oder Stiefel (in unterschiedlichen Schafthöhen) zur Auswahl
- Passform/Passgenauigkeit sollten beachtet werden; bereits bei der ersten Anprobe muss das Tragegefühl gut sein.
- Verschiedene Untergründe erfordern unterschiedliche Sohleneigenschaften (z.B. Rutschhemmung).
- Vor dem ersten Tragen ist ggf. eine Imprägnierung erforderlich.
- Vor jedem Tragen muss auf Mängel geprüft werden (Obermaterial intakt, keine frei-liegende Zehenschutzkappe, keine aufgehende Naht, keine Beschädigung, kein abgelaufenes Profil).
- Es dürfen keine Anpassungen/Veränderungen vorgenommen werden; das Ersetzen oder Austauschen von Einlegesohlen ist nur zulässig, wenn der Hersteller dies ausdrücklich gestattet. Hierzu ausführliche Informationen im weiteren Verlauf (s. Teil 2)
- Sollte orthopädischer Fußschutz erforderlich sein, gibt es speziell zertifizierte und gekennzeichnete Modelle, die für eine orthopädische Einlagenversorgung geeignet oder durch orthopädische Zurichtungen veränderbar sind. Ausführliche Informationen hierzu auch im Teil 2.
Während des Arbeitens:
- Festen Sitz/feste Schnürung sicherstellen.
- Für Sauberkeit am Arbeitsplatz sorgen.
- Bei Bedarf Gitterroste verwen-den, zum Beispiel bei Flüssigkei-ten oder Spänen am Standplatz.
Nach der Arbeit:
- Schuhe gemäß Herstellerinformation reinigen, pflegen und aufbewahren.
- Laufsohle regelmäßig prüfen und eingetretene Späne oder Ähnliches mit einer Zange entfernen.
- Groben Schmutz entfernen (trocken mit Bürste, bei Bedarf mit warmem Wasser und Neutralreiniger/Neutralseife).
- Nach mehrmaligem Nasswerden erneut imprägnieren.
- In Abhängigkeit vom Material pflegen (z. B. Leder mit Schuhcreme/Wachs).
- Schuhe, die durch Benutzung oder Reinigung nass geworden sind, nicht in der Sonne und nicht zu nah an einer Heizquelle trocknen. Stattdessen einen luftigen Platz mit Zimmertemperatur wählen, dabei Schnürsenkel und Lasche lockern, eventuell Einlegesohle herausnehmen, Zeitungspapier in die Schuhe stopfen.
- Bei starkem Fußschweiß-Geruch die Schuhe lüften/auslüften, bei Bedarf spezielles Spray zur Desinfektion verwenden oder spezielle Funktionssocken probieren, eventuell täglicher Schuhwechsel (d. h. zwei verschiedene Paare im Wechsel).
- Täglich frische Socken/Strümpfe anziehen.
Weitere Informationen z.B. unter:
- DGUV Regel 112-191 „Benutzung von Fuß- und Knieschutz“ https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/961
- DIN EN ISO 20345 „Sicherheitsschuhe“;
- DIN EN ISO 20346 „Schutzschuhe“;
- DIN EN ISO 20347 „Berufsschuhe“
- https://kompendium.bghw.de/bghw/xhtml/document.jsf?docId=bghw_tf/bghw_tf-Documents/b12tpsaf/b12tpsaf_0_.html&alias=bghw_tf_b12tpsaf_1_&anchor=&event=navigation
4. Damit Sie uns meilenweit Tragen:
Tipps für Gesundheit der Füße/ Fußübungen
Unsere Füße leisten enorm viel. Sie tragen uns durch unser ganzes Leben.
Allein im Laufe eines Tages werden sie mit bis zu 1.000 Tonnen belastet. Und ein Mensch läuft mithilfe seiner zwei Füße in seinem Leben etwa 120.000 Kilometer – also dreimal um die Erde!
Doch solange alles in Ordnung ist, nehmen wir sie kaum wahr und kümmern uns zu wenig um sie. Meistens tun wir es erst dann, wenn es Probleme gibt.
Viele davon lassen sich durch regelmäßige Pflege und Training vermeiden. Ein Poster und weitere Infos der BG HW zeigt, wie Sie Ihre Füße trainieren und pflegen können, damit Sie sich wohl-fühlen.

Übungen zur Kräftigung der Fußmuskulatur
Obwohl uns unsere Füße durchs Leben tragen, werden sie oft vernachlässigt. Dabei wäre es gut, ihnen ab und zu etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Auch oder gerade Menschen, die im Alltag viel sitzen, sollten mit gezielten Übungen ihre Fußmuskulatur stärken.
Aufgelistet finden Sie einige mobilisierende Übungen, die die Fußmuskulatur und Wadenmuskulatur stärken, stabilisieren und kräftigen.
Durch Dehnung, Entspannung und Stärkung kann die muskuläre Balance der Muskeln gefördert und erhalten werden und somit Fußproblemen und Schmerzen entgegengewirkt oder vorgebeugt werden.
Diese Übungen können einfach zu Hause oder in kleinen Pausen zwischendurch durchgeführt werden.
Damit uns unsere Füße auch weiterhin hoffentlich gesund und verlässlich durch den Alltag tragen,
Siehe Anlage Fußübungen
Sicherheitsschuhe für besondere Füße:
1. Sicherheitsschuhe für breite Füße
In einen zu engen Stoff- oder Lederschuh zwängt man sich vielleicht manchmal irgendwie hinein, nicht jedoch in einen Arbeitsschuh mit Zehenschutzkappe, in dem man stundenlang auf den Beinen ist. Hier ist man gut beraten, passende Modelle zu finden. Aber wo?
Unter folgendem Link finden Sie Informationen für Betroffene, aber auch zahlreiche Hersteller bzw. Geschäfte, die weite Sicherheits- und Berufsschuhe vertreiben.
https://breitefuesse.de/berufsschuhe-sicherheitsschuhe-fuer-breite-fuesse/#2
2. Sicherheitsschuhe für Diabetiker
Diabetiker brauchen oft spezielle Schuhe, da ihre Füße druckempfindlich sind und besonders auf Haut-Verletzungen reagieren.
Im Rahmen der Diabetes-Erkrankung kann es zur Ausbildung einer diabetischen Polyneuropa-thie kommen. Dies ist eine Schädigung multipler Nerven (Polyneuropathie), vor allem in den Füßen, wodurch es zu Schmerzen oder einer gestörten Reizempfindung in diesen Bereichen kommt. Typische Symptome sind Schmerzen, Missempfindungen und Taubheitsgefühle in den Füßen, oft auch in den Händen, Unterarmen und Unterschenkeln.
Bei einer Polyneuropathie sollte aus Präventivgründen grundsätzlich Fußschutz mit durchtrittsicherer Sohle (S 3 oder P) gewählt werden, auch in den Bereichen, in denen arbeitsplatzbezogen das Tragen von diesen Schuhen nicht zwingend vorgeschrieben ist.
Folgende Anforderungen sollten Sicherheitsschuhe für Beschäftigte mit Diabetes erfüllen:
- ein atmungsaktives Funktionsfutter mit getesteter Hautverträglichkeit, auch des Oberleders,
- eine möglichst naht- bzw. kantenfreie Verarbeitung,
- eine optional besonders weite Passform (i. d. R. Weiten 13 und 14),
- ein Schaftaufbau und eine Schaftkonstruktion, die auch ein nachträgliches Einlegen von Schuheinlagen regelkonform möglich machen, insbesondere durch den Einbau von Leit-bändern,
- geeignete diabetesadaptierte Fußbettung.
Auf dem Markt gibt es einige Hersteller, die Sicherheitsschuhe mit diesen Anforderungen vertreiben.
Folgende Hersteller bieten z.B. baumustergeprüfte und zertifizierten Fußschutz für Diabetiker an:
- Bata, Industrials, NL-5684 ZC Best
- Elten, 47589 Uedem
- Green Comfort, 38667 Bad Harzburg
- Lavoro, 45470 Mulheim/Ruhr
- Schürr Schuhvertriebs-GmbH, 37235 Hessisch Lichtenau Thanner
- Uvex, 90766 Fürth
Die vorgenannte Listung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit! Auch bei einem dafür ausgebildeten Orthopädieschuhmacher oder Sanitätshaus sind in der Regel entsprechende Schuhe erhältlich.
Weiterhin empfehlenswert sind Strümpfe bzw. Socken ohne Nähte, sogenannte Diabetiker-Strümpfe, um auch hierdurch eine Druckminderung zu erreichen.
Durch dämpfende Bodenmatten in den einzelnen Tätigkeitsbereichen kann eine weitere deutliche Dämmung bei Steharbeiten erreicht werden.
Zusätzlich kann ggf. eine Begrenzung der Tragzeit der einzelnen Sicherheitsschuhe auf maximal 4 h/ Tag erfolgen. Ein zweites Paar Sicherheitsschuhe ermöglicht in der Regel eine ausreichende Trocknungszeit der Schuhe und reduziert die Feuchtigkeitsbelastung der Fuß-Haut.
Weitere Informationen zu diesem Thema können Sie z.B. unter folgendem Link abrufen:
https://www.dguv.de/fb-psa/sachgebiete/sachgebiet-fussschutz/fussschutz-fuer-diabetiker/index.jsp
3. Orthopädischer Fußschutz wie z.B. Einlagen in Sicherheitsschuhen
Auf dieses Thema wird im zweiten Teil dieses Themenkomplexes genauer eingegangen.

Übungen zur Kräftigung der Fußmuskulatur
Aufgelistet finden Sie mobilisierende Übungen, die die Fußmuskulatur und Wadenmuskulatur stärken, stabilisieren und kräftigen, um somit die muskuläre Balance der Muskeln zu fördern und zu erhalten.
Übung 1: Gewölbe bauen

Übung bei Knick-Senkfuß: Gewölbe bauen. © Gelenk-Klinik
Übungsziel: Kräftigung der kurzen Fußmuskulatur zur Verbesserung des Längsgewölbes.
Ausgangsstellung: Sitz. Der Fuß ist unbelastet, flächig auf dem Boden platziert.
Ausführung: Ziehen Sie die Zehengrundgelenke kräftig zurück in Richtung Ferse. Sie können be-obachten, wie sich das Fußlängsgewölbe hebt. Achten Sie darauf, dass Sie nicht mit den Zehen krallen und dass Groß- und Kleinzehenballen Kontakt zum Boden haben.
Führen Sie 1–2 Minuten eine rhythmische, federnde Bewegung durch.
Übung 2: Kräftigung der kurzen Fußmuskulatur

Übung bei Knick-Senkfuß: Kräftigung der kurzen Fußmuskulatur. © Gelenk-Klinik
Übungsziel: Kräftigung des Längsgewölbes.
Ausgangsstellung: Stand: Das eine Ende des Gymnastikbandes ist unter dem äußeren Drittel der Ferse platziert, das andere Ende unter dem Großzehengrundgelenk. Bringen Sie nun das Gymnas-tikband auf Spannung.
Ausführung: Achten Sie darauf, dass Sie besonders an den Punkten des Gymnastikbandes fest verwurzelt sind. Auch Kleinzehenballen und die Zehen sollten einen satten Kontakt zum Boden haben. Richten Sie Ihr Längsgewölbe auf, ohne die Enden des Gymnastikbandes zu verlieren.
Übung 3: Kräftigung der tiefen Schienbeinmuskulatur

Übung bei Knick-Senkfuß: Kräftigung des hinteren Schienbeinmuskels. © Gelenk-Klinik
Übungsziel: Kräftigung des hinteren Schienbeinmuskels
Ausgangsstellung: Sitz. Ein Gymnastikband wird seitlich auf Höhe des Fußes befestigt. Wickeln Sie das Band so um den Vorfuß, dass der Zug des Bandes von außen kommt. Positionieren Sie Ihren Fuß in Vorspannung.
Ausführung: Ziehen Sie das Band mit dem Fuß nach innen. Der Fuß sollte zu Beginn der Übung leicht ausgestreckt sein. Die Zehen können verstärkend mitaktiviert werden. Ein Einkrallen ist möglich.
Überprüfung: Der markierte Bereich an der Unterschenkelinnenseite muss sich bei der Übung anspannen. Dies lässt sich tasten.
Übung 4: Kräftigung der tiefen Wadenbeinmuskulatur

Übung bei Knick-Senkfuß: Kräftigung der tiefen Wadenbeinmuskulatur © Gelenk-Klinik
Übungsziel: Kräftigung des Musculus peroneus longus
Ausgangsstellung: Sitz. Das Knie des betroffenen Fußes ist nach außen gekippt und bleibt dort während der gesamten Übung. Der Fuß liegt auf dem Außenrand auf dem Boden. Schieben Sie das Ende des Gymnastikbandes unter das äußere Drittel der Ferse und ziehen Sie dann eine Schlaufe um das Großzehengrundgelenk. Führen Sie das Band nach außen und halten oder fixieren Sie es dort.
Ausführung: Drücken Sie das Großzehengrundgelenk zum Boden und achten Sie darauf, dass das Knie außen bleibt und die Ferse nur außen belastet ist.
Übung 5: Fuß schleifen im Sitz
Hilfsmittel: Handtuch
Übungsziel: Verbesserung der Beweglichkeit im Sprunggelenk
Ausgangsstellung: Sitz evtl. mit Handtuch unter dem betroffenen Fuß
Durchführung: Schieben Sie mit leichtem Druck den Fuß vor und zurück. Achten Sie darauf, dass Groß- und Kleinzehenballen sowie die Ferse guten Kontakt zum Boden halten und der Fuß senk-recht unter der Kniescheibenspitze verläuft.

Übung zur Verbesserung der Beweglichkeit im Sprunggelenk.
Übung 6: Belastungsverteilung der Fußsohle
Hilfsmittel: Stab/Besenstiel etc.
Übungsziel: Erlernen einer normalen Belastung Ihres verletzten/schwächeren Fußes
Ausgangsstellung: Stand
Durchführung: Führen Sie Pendelbewegungen des Körpers nach vorne/hinten und rechts/links durch. Erspüren Sie die Hauptbelastungszonen, Auflageflächen, Hohlräume und den Spannungs-zustand der Zehen.
Hinweise: Vergleichen Sie die Änderungen der Druckverteilung zwischen rechtem und linkem Vor- und Rückfuß sowie Außen- und Innenseite.
Variante: Führen Sie die Übung mit geschlossenen Augen durch.

Belastung nach vorne.

Belastung nach hinten

Belastung nach rechts

Belastung nach links.
Übung 7: Ausrichtung des Fersenbeins

Übung: Das Fersenpendel reguliert die Stellung des Fersenbeins. © Gelenk-Klinik.de
Übungsziel: Bewusste Regulierung der Fersenbeinstellung
Ausgangsstellung: Stand, die Füße stehen hüftbreit auseinander.
Durchführung: Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf beide Fersen. Führen Sie abwechselnd eine rhythmische Gewichtsverlagerung des Rückfußes (Ferse) auf die Außenkante/Innenkante durch. Langsam mit den Pendelbewegungen kleiner werden, bis die Achillessehne gerade/senkrecht eingestellt ist. Die Ferse sollte nun tendenziell auf der äußeren Seite belastet sein. Versuchen Sie diese Fußstellung immer wieder in Ihrem Alltag einzunehmen.
Übung 8: Stabilität auf dem Wackelkissen
Übungsziel: Verbesserung der Koordination
Hilfsmittel: schräggestellte Matte/Kissen
Ausgangsstellung: hüftbreiter Stand mit leicht gebeugten Knien, die Arme hängen locker neben dem Körper
Ausführung: Bleiben Sie möglichst ruhig auf der Fläche stehen. Variieren Sie die Beugestellung der Kniegelenke.
Steigerung: Führen Sie die Übung im Ein-Bein-Stand durch.

Knie sind leicht gebeugt.

Veränderung der Beugestellung der Kniege-lenke. © Gelenk-Klinik
Übung 9: Kräftigung der Außenbänder
Übungsziel: Kräftigung des Musculus peroneus tertius (Streckmuskel des Unterschenkels) und der Zehenstrecker
Ausgangsstellung: Sitz auf einem Stuhl mit ausgestrecktem Bein. Befestigen Sie eine Gummiband-schleife vor dem Fuß in Verlängerung des Beines. Der Fuß wird in Vorspannung positioniert.
Ausführung: Ziehen Sie das Band mit dem Fuß nach oben. Wichtig ist hierbei die Hebung des Fußaußenrandes. Der Fuß sollte zu Beginn der Übung leicht ausgestreckt sein und dann kontinuierlich angezogen werden.
Überprüfung: Der markierte Bereich an der Unterschenkelinnenseite muss sich bei der Übung spürbar anspannen.

Fuß in Vorspannung positionieren. © Gelenk-Klinik

Band mit dem Fuß nach oben ziehen. © Ge-lenk-Klinik
Übung 10: Verbesserung der Koordination im Sprunggelenk
Übungsziel: Verbesserung der Koordination und Kräftigung der Fuß- und Beinmuskulatur
Ausgangsstellung: Stand
Ausführung: Bringen Sie Ihr Körpergewicht auf den betroffenen Fuß und achten Sie darauf, dass die Ferse gerade ist (Achillessehne steht senkrecht). Das Fußgewölbe ist aufgerichtet. Das leicht gebeugte Knie befindet sich lotrecht über dem Vorfuß. „Tappen“ Sie nun mit dem freien Bein in einem Dreieck hin und her. Achten Sie darauf, dass das Standbein stabil stehen bleibt.

Mit dem Fuß nach vorne tappen.

Mit dem Fuß zur Seite tappen.

dem Fuß nach hinten tappen. © Gelenk-Klinik
Übung 11: Kräftigung der Fuß- und Beinmuskulatur
Übungsziel: Verbesserung der Koordination und Kräftigung der Fuß- und Beinmuskulatur
Ausgangsstellung: Stand
Ausführung: Springen Sie zunächst langsam von einem auf das andere Bein. Achten Sie darauf, dass der Fuß stabil bleibt und nicht zu sehr wegknickt. Steigern Sie das Tempo.

Belastung des rechten Fußes.

Belastung des linken Fußes. © Gelenk-Klinik
Übung 12: Verbesserung der Schutzreflexe im Sprunggelenk
Übungsziel: Verbesserung der Koordination und der Schutzreflexe im Sprunggelenk
Ausgangsstellung: hüftbreiter Stand auf einem Kreisel
Ausführung: Balancieren Sie Ihr Gleichgewicht auf dem Kreisel aus. Am Anfang bietet es sich an, sich mit den Händen an einem Geländer oder Ähnlichem festzuhalten.
Fortgeschrittene können die Schwierigkeit erhöhen, indem sie:
- Einen schwereren Ball zwischen den Händen mit großen Bewegungen hin und herge-ben. Achten Sie darauf, dass Rumpf und Beine dabei stabil stehen bleiben.
- Leichte Kniebeugen machen.
- Das Gewicht des Oberkörpers verändern, indem Sie sich langsam in der Hüfte beugen und strecken.
- Die Übungen einbeinig durchführen.

Gleichgewicht auf dem Kreisel ausbalancieren.

Übung einbeinig durchführen, um die Schwierigkeit zu erhöhen. © Gelenk-Klinik
Übung 13: seitlicher Zug mit dem Terraband zur Stabilisierung des Sprunggelenks
Ausgangsstellung: Befestigen Sie das Gymnastikband dicht über dem Boden an einem stabilen Haltepunkt (z. B. Heizung). Nehmen Sie das andere Ende des Gymnastikbandes in die Hand. Stel-len Sie sich nun so seitlich zum Ankerpunkt, dass das betroffene Bein näher am Haltepunkt ist. Ihr Körpergewicht lastet auf dem betroffenen Bein.
Durchführung: Ziehen Sie mit dem Arm der nicht betroffenen Seite das Gymnastikband nach schräg oben außen. Achten Sie darauf, dass das Knie des Standbeines immer lotrecht über dem Fuß bleibt und nicht nach innen fällt. Knicken Sie mit dem Fuß nicht nach innen weg.


Seitlicher Zug mit dem Terraband im Ein-Bein-Stand. © Gelenk-Klinik